Lüneburg
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Lobbyarbeit für die, die keine Lobby haben

Beim Jahresempfang des SoVD-Ortsverbandes Lüneburg war das Bootshaus der Marinekameradschaft bis auf den letzten Platz besetzt. Ortsvorsitzender Joachim Roemer begrüßte Bürgermeisterin Christel John, SPD-Landtagsabgeordneter Phillip Meyn, CDU-Fraktionsvorsitzenden Wolfgang Goralczyk und den Regionalgeschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, Christoph Seese.
In seiner Begrüßung betone Joachim Roemer die Bedeutung des SoVD in der Hansestadt: „Wir machen Lobbyarbeit für diejenigen, die keine Lobby haben.“ Dabei müsse der SoVD keine Kompromisse schließen. „Unsere Forderungen basieren auf dem, was wir für die betroffenen Menschen für notwendig erachten.“ Aufgabe der Politik sei es dann, konkrete Lösungen zu beschließen.
Für Mitglieder des SoVD und für Betroffene hat der Sozialverband in dreifacher Hinsicht Bedeutung: Im Ortsverband bietet ein umfassendes Angebot an Vorträgen und Veranstaltungen. Im Beratungszentrum wird konkrete Hilfe gewährt bis hin zur Klagevertretung. Im Bundes- und im Landesverband erfolgt die verbandspolitische Arbeit.
Roemer bedauerte, dass so viele Menschen sich ihr Recht an Leistungen erstreiten müssten. Die Zahlen von 698 Anträgen, 347 Widersprüchen und 310 Klagen im Jahr 2022 sprechen für sich. Dass dabei rund 3,4 Millionen Euro erstrittene Leistungen erzielt wurden, spreche für die Arbeit des Beratungszentrums.
In ihrem Grußwort für die Hansestadt betonte Bürgermeisterin Christel John wie wichtig es sei, gerade in Krisenzeiten sozial Schwächeren eine Stimme zu geben. „Das tut der SoVD hier in Lüneburg seit vielen Jahren mit viel Einfühlungsvermögen, Fachwissen und Engagement.“ Die Hansestadt selbst greife soziale Themen, gemeinsam mit Verbänden und Vereinen auf und erarbeite Lösungen. Ein Beispiel sei die Internetseite „Lüneburg steht zusammen“.
„Moin und vielen Dank für die Einladung“, damit begrüßte SPD-Landtagsabgeordneter Phillip Meyn die Gäste. Seit Oktober 2021 neu dabei, berichtete er über die vielfältigen Aufgaben der ersten gut 100 Tage. Neben den landespolitischen Themen setze er sich auch für die Interessen von Stadt und Landkreis Lüneburg ein. Dazu gehöre zum Beispiel, dass bei der anstehenden Krankenhausreform dafür gesorgt werden müsse, dass das Lüneburger Krankenhaus eine qualitativ hochwertige, wirtschaftliche und wohnortnahe Akutversorgung langfristig sicherstellen kann.
Gästen und Mitgliedern servierte die Feuerwehr Lüneburg anschließend den besten Grünkohl, den es in der Stadt gibt. Dabei entstanden noch viele Gespräche, bei denen die Netzwerkarbeit der in Lüneburg sozial aktiven Verbände und Vereine im Mittelpunkt standen. Ein Ergebnis: Gemeinsam wolle man sich an einem Tag der Sozialverbände am 20. August im Lüneburger Kurpark präsentieren.
Weit davon entfernt, überflüssig zu sein


„Eigentlich müsste man meinen, dass sich so ein Sozialverband 77 Jahre nach seiner Gründung auflösen könnte.“ Joachim Roemer, Vorsitzender des SoVD-Ortsverbandes, schaut in die Runde der Gäste. „Doch Kriege, Vertreibung, soziale Ungerechtigkeit, Bedürftigkeit, Altersarmut, Einsamkeit und die Notwendigkeit, sein Recht vor Arbeits- und Sozialgerichten zu erstreiten, zeigen, dass wir davon sehr weit entfernt sind.“
Mit vielen Gästen aus Politik und Verwaltung feierte der SoVD-Ortsverband Lüneburg seinen 77. Geburtstag. Warum 77 Jahre? „Weil uns vor zwei Jahren Corona dazwischen kam“, schmunzelte Roemer. Die Ortsverbände seien das Herzstück des SoVD, betonte der Vorsitzende. „Ob mit Papphänden, Trillerpfeifen oder in persönlichen Gesprächen setzen wir uns für soziale Gerechtigkeit ein oder informieren unsere Mitglieder.“ Dabei will der Vorsitzende Kräfte in Politik und Gesellschaft bündeln. Er appellierte an die prominenten Gäste: „Denken Sie an diejenigen, die sich nicht aus eigener Kraft helfen können.“
Festredner des Tages war Martin Wiese, der ehemalige Fachdienstleiter Soziales im Landkreis. Mit viel Humor und einem feinen Gespür für das Menschliche ließ Wiese die Geschichte des SoVD Revue passieren. Er versetzte die Zuhörer in die Zeit vor 77 Jahre, kurz nach dem Krieg, als katastrophale Wohnverhältnisse herrschten und die Stadt ein Zuzugsverbot verhängt hatte. „Auf dem Wunschzettel eines Neunjährigen stand: eine Butterschnitte, einen Schreibblock und dass Papa wiederkommt.“
Nach nur einem Jahr hatte der SoVD Lüneburg über 1000 Mitglieder, hatte Wiese aus alten Protokolle herausgelesen. „Die Weihnachtsfeiern waren wirklich wichtig“, sagte Wiese. „Da kamen mehr als 500 Mitglieder und noch einmal rund 1000 Kinder.“
So seien es wenige Mitglieder der ersten Stunde gewesen, die dafür sorgten, dass Großes erwächst. Wiese machte deutlich, dass der SoVD bis heute viel leiste und verwies auf das Schwarzbuch. „Warum ist es eigentlich nötig, dass in einem Sozialstaat Menschen ihren legitimen Anspruch durch drei Instanzen durchsetzen müssen“, fragte er in die Runde.
Die scheidende Kreisvorsitzende Elfi Rosin betonte, der SoVD sei eine sozialpolitische Lobbyorganisation, die niemanden an den Rand dränge. „Gerade die letzten Monate haben gezeigt, wie wichtig Solidarität ist“, sagte sie. Und Solidarität lebe vom engagierten Ehrenamt, wie im Ortsverband Lüneburg. Sie erinnerte an den inklusiven Tanztee, die gemeinsame Aktionen mit dem Blindenverein oder der Lebenshilfe und die Rollatoraktion. „Unser Einsatz ist heute noch genauso wichtig, wie vor 77 Jahren.“
Lüneburgs Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch lobte das „unbürokratische Unterstützungsangebot“ des SoVD und bat schlicht: „Bitte machen Sie so weiter“. Norbert Thiemann als stellvertretender Landrat betonte, dass der SoVD ein wichtiger Begleiter im Dschungel des Sozialrechts sei. „Und bei aller Gesetzgebung dürfen wir nicht vergessen, dass es hier um Menschen geht.“
SoVD-Lüneburg beim Sommerfest der LebenshilfeBeratung in sozialen Fragen

Beratung in sozialen Fragen stand im Mittelpunkt des Infostndes des Ortsverbandes Lüneburg beim Sommerfest der Lebenshilfe Lüneburg-Harburg. „Wir haben die Einladung der Lebenshilfe gern angenommen“, sagte Ortsvorsitzender Joachim Roemer. „Kommen doch regelmäßig mehrere Hundert Besucher zu der Veranstaltung in der Vrestorfer Heide.“
Mit am Stand waren Rechtsanwältin Beate Lockemann und Sozialberater Sebastian Ernst vom Beratungszentrum Lüneburg. Sie boten Informationen zu sozialen Fragen aus erster Hand. Ausführlich informierte sich auch die CDU-Landtagskandidatin Anna Bauseneick über die Aktivitäten des SoVDs. Besonders interessierte sie Arbeit im Beratungszentrum. Das Schwarzbuch des SoVD nahm sie gerne für ihre weitere politische Arbeit entgegen.
Den Kontakt zur Lebenshilfe hatte Beisitzerin Gudrun Scheel hergestellt. Gemeinsam mit der stellvertretenden Vorsitzenden Marlis Krüger und Schatzmeisterin Sonja Hardt führte sie den ganzen Tag Gespräche mit Besucherinnen und Besuchern und warb für den Verband. Fast ohne Pause betreuten sie das Glücksrad und verteilten kleine Gewinne. Beisitzer Gerhard Bonecke war für das Befüllen der Luftballons zuständig.
Nach sechs Stunden endete für alle Mitwirkenden ein besonderer Tag. Fast alle Gäste des Sommerfestes waren Menschen mit Behinderungen und ihre Betreuer aus dem Wirkungsbereich der Lebenshilfe. Sehr direkt wurden Fragen zur Arbeit des SoVD und den Aktivitäten des Ortsverbandes Lüneburg gestellt. Für unser Team was es eine großartige Erfahrung.
Spaß mit SoVD-Memory
Zu einer gelungenen Veranstaltung gehören schönes Wetter, gutes Essen und stimmungsvolle Musik. Dies alles wurde den Teilnehmern beim Sommerfest des SoVD Ortsverbandes Lüneburg geboten. Die stellvertretende Vorsitzende Marlis Krüger hatte den Kontakt zur Marinekameradschaft Lüneburg geknüpft und so feierten alle gemeinsam im Bootshaus in der Lise-Meitner-Straße neben der Feuerwehrwache.
„Das Sommerfest gemeinsam mit der Marinekameradschaft durchzuführen war eine gute Idee“, so Ortsvorsitzender Joachim Roemer. „Das Interesse war groß und wir konnten den Tag zusätzlich zur Mitgliederwerbung nutzen.“ Da auch viele Nichtmitglieder am Fest teilnahmen, hatte sich das Verteilen von Informationsmaterial und die Beratung zur Mitgliedschaft und zu Leistungen des Sozialverbandes gelohnt.
Besonders pfiffig war dabei die Idee von Sonja Hardt, die ein SoVD-Memory erfunden hatte. Dabei galt es nicht nur Bildpaare herauszufinden, sondern auch Angebote des Beratungszentrums und des Ortsverbandes richtig zuzuordnen.
Für gute Laune sorgte außerdem der über die Grenzen der Hansestadt hinaus bekannte Lüneburger Shantychor mit fröhlichen Seemannsliedern und Leckeres vom Grill nach einer kurzen Begrüßung der Vorsitzenden der Marinekameradschaft Michael Schäfer, und des SoVD Ortsverbandes Lüneburg, Joachim Roemer.
Harmonisches Fest mit Spaß und Informationen

„Seit 20 Jahren sind wir als Lüneburger Ortsverband des Sozialverbandes Deutschland mit dabei“, erklärte Vorsitzender Joachim Roemer. „Unsere 2. Vorsitzende und Frauensprecherin, Marlis Krüger, brachte viel Erfahrung in die Vorbereitung ein.“ Eine gute Wahl des Standortes und ein bewährtes Konzept waren Garant dafür, dass der Tag für den SoVD Lüneburg ein voller Erfolg wurde.
Auf der einen Seite das Glücksrad, auf der anderen Seite die Information. „Wir hatten fünf Stunden volles Programm“, freute sich Roemer. „Von Beginn an bildete sich eine lange Schlange vor dem Pavillon.“ Geduldig warteten insbesondere Kinder jeden Alters, bis sie am Glücksrad an der Reihe waren. Den Bewohnern des Stadtteils entsprechend, hatte die Mehrzahl der Kinder einen Migrationshintergrund. Ihre Eltern und Großeltern kommen aus allen Teilen der Welt. Reichtum ist in Kaltenmoor bei viele Menschen ausgeschlossen. So wurden die kleinen Gewinne dankbar mitgenommen. Für manche war es ein Erlebnis, sich etwas aussuchen zu können. „Wir waren beeindruckt“, erzählte Roemer. „Trotz Wartezeiten von 20 Minuten und mehr gab es kein Gedrängel, kein Geschubse und keine bösen Worte.“
Die erwachsenen Besucher informierte Roemer und sein Team über den Sozialverband und die Angebote des Ortsverbandes Lüneburg. Das Interesse an der Sozialberatung war groß, aber die Besucher fragten auch für das sozialpolitische Wirken des SoVD. Viele wünschten sich eine wesentlich stärkere Präsenz des Verbandes in der Öffentlichkeit. „Wir hatten auch das Schwarzbuches des SoVD dabei“, berichtete Roemer. „Bei der Durchsicht zeigten sich viele beeindruckt über die Erfolge unseres Verbandes und über den Einsatz für soziale Themen.“ Darüber müsse mehr in den Medien gesprochen werden, betonten Besucher.
Wie das Leben im Alter mit Einschränkungen verbunden sein kann, demonstrierte das SoVD-Team mit einem Altersanzug. Mit Gewichten am Oberkörper, an den Armen und Beinen und mit Manschetten an Knie- und Ellenbogengelenken konnte jeder sich gut vorstellen, wie mühsam Bewegung werden kann, wenn man 40 Jahre in die Zukunft schaut.
Für den Ortsverband Lüneburg war es die erste Großveranstaltung nach der Corona-Pandemie. Schon Tage vorher wurden die Kartons gepackt. Über 1000 Kleingewinne, dazu Dosen mit Süßigkeiten. Am Ende blieb kaum etwas davon übrig. „Als Ortsverbandsvorsitzender hatte ich mit dem Vorstand ein engagiertes Team vor Ort“, bedankte sich Roemer bei seinem Team. Neben Marlis Krüger waren die Schatzmeisterin Sonja Hardt, Schriftführer Thomas Franke, Beisitzerin Gudrun Scheel und die Beisitzer Gerhard Bonecke und Günter Paul mit dabei. Alle waren sich einig: „Uns hat der Tag sehr viel Spaß gemacht, aber auch die Erkenntnis gebracht, wie wichtig soziale Arbeit ist.“
Alterslotsen helfen Senioren

Lange selbständig und zu Hause leben - das ist der Wunsch vieler älterer Menschen. Wie das möglich ist, darüber referierten Margret Backeberg und Monika Rehr von den Lüneburger Alterslotsen auf Einladung des SoVD-Ortsverbandes Lüneburg im Glockenhaus.
Die Lüneburger Alterslotsen sind eine Einrichtung des Landkreises Lüneburg und des Klinikums Lüneburg. Die Alterslotsen helfen älteren Menschen und ihren Angehörigen, sich in einem immer komplexeren Gesundheitssystem zurechtzufinden.
„Unser Schwerpunkt ist die Beratung“, erklärte Margret Backeberg. „Wenn rechtliche Unterstützung etwa zum Pflegegrad oder zu Vorsorgevollmachten gewünscht werde, dann müssen wir auf Beratungsstellen wie dem Beratungszentrum des SoVD in Lüneburg verweisen.“ Ab einem Alter von 70 Jahren kommen die Alterslotsemn auf Wunsch ins Haus und machen sich ein Bild über die Lebenssituation. Dabei achten sie darauf, wie selbständig das Leben zu Hause möglich ist. Sie beraten zum barrierefreien Wohnen, Ansprüchen auf Pflegegrad, zu Patientenverfügungen und Vorsorgevollmachten. Sie helfen bei der Medikamenteneinnahme ebenso wie beim Einkaufen und vielem mehr. Gemeinsam werden ein Hilfeplan ausgearbeitet und auf Wunsch eine Notfallmappe erstellt.
Im Anschluss an den Vortrag begann ein lebhafte Diskussion zwischen den Zuhörern und den beiden Alterslotsen. Viele Fragen wurden beantwortet, wie etwa zum barrierefreien Umbau von Bädern, zum Hausnotruf, zur Nachbarschaftshilfe bis zur Hundebetreuung bei einem Krankenhausaufenthalt.
„Schaffen Sie sich frühzeitig Netzwerke, auf die Sie zurückgreifen können", riet Margret Backeberg den Anwesenden. „Häufig sind es einfache Dinge, die helfen.“ So erzählte sie von einer älteren Dame, die einen Tagesabreißkalender an ihre Haustür gehängt hat. So wissen die Nachbarn jeden Morgen, dass sie auf den Beinen sei.
Pandemiezeit gut genutzt

Moderner, effektiver und aktiver – das ist das Ziel des SoVD-Ortsverbandes Lüneburg. Während der jüngsten Jahreshauptversammlung im Glockenhaus brachte Vorsitzender Joachim Roemer seine Mitglieder auf den neuesten Stand seit der vorhergehenden Versammlung vor zwei Jahren. Der Vorstand hatte die pandemiebedingte Veranstaltungspause dazu genutzt, das Büro zu sanieren und die Technik zu modernisieren. „Wir haben digital aufgerüstet, so dass alle Vorstandsmitglieder von Zuhause aus Zugriff auf Mails und Anfragen haben“, berichtete Roemer. Trotzdem hat der Vorstand die Sprechstunden im Büro in der Lünertorstraße aufrecht erhalten – denn noch sind nicht alle Mitglieder digital erreichbar. Ein Umstand, den Roemer nach Möglichkeit ändern will. „Als wir unseren ersten Newsletter verschickt haben, wurden wir geradezu überrollt von einer Welle unzustellbarer E-Mail-Adressen“, berichtete er von der Sisyphosarbeit, diese Daten auf dem neuesten Stand zu halten.
Trotz Corona ist es das Ziel des Vorstandes einmal im Monat zu einer Veranstaltung einzuladen. Bislang hat das mit dem Jahresempfang im Januar und der Jahreshauptversammlung geklappt. Um Veranstaltungen zu optimieren, will Roemer sich mit anderen Sozialverbänden der Hansestadt vernetzen. Auch plant er, die Angebote zu differenzieren. „Wir erreichen Mitglieder unter 60 Jahren kaum, deshalb wollen wir unser Angebot hinterfragen“, so Roemer.
Kreisvorsitzende Elfi Rosin lobte das Engagement des Ortsverbandes. „Gerade in diesen schwierigen Zeiten brauchen wir einander“, betonte sie und lobte das „interessante Programm“ des Ortsverbandes. Sie berichtete von den Corona-Aktionen des SoVD, wie etwa die Helfenden Hände oder auch die Organisation von Impfterminen für die Mitglieder. Sie machte deutlich, dass allein das Beratungsbüro in Lüneburg zwei Millionen Euro die SoVD-Mitglieder im Kreisverband Lüneburg-Lüchow erstritten hat.
Bei den turnusgemäßen Vorstandswahlen bestätigten die Mitglieder den zunächst kommissarisch eingesetzten Joachim Roemer auch für die kommenden zwei Jahre einstimmig in diesem Amt. Zweite Vorsitzende bleibt Marlis Krüger, die gleichzeitig auch das Amt der Frauensprecherin übernimmt. Auch Schriftführer Thomas Franke bleibt dem Vorstand erhalten. Neu dabei ist Schatzmeisterin Sonja Hardt, die Günter Paul ablöst. Beisitzer und Stellvertreter sind in den nächsten zwei Jahren Gudrun Scheel, Eduard Kolle, Kirsten Jandt, Günter Schwarz, Gerhard Bonecke, August-Wilhelm Krug und Günter Paul.
Stellvertretend für über 100 Mitglieder, die dem Verband lange Jahre die Treue gehalten hatten, ehrten Elfi Rosin und Joachim Roemer Marlis Krüger und Ingelore Wellmann für zehn Jahre Mitgliedschaft sowie Irmtraud Stede für 25 Jahre Mitgliedschaft.
In Sachen Soziales gemeinsam an einem Strang ziehen

Zusammenarbeit war das Stichwort, das den Neujahrsempfang des SOVD-Ortsverbandes Lüneburg prägte. Zusammenarbeit der SoVD-Ortsverbände untereinander aber vor allem auch die Zusammenarbeit mit Politik und Verwaltung. Denn, das machte Vorsitzender Joachim Roemer deutlich, der SoVD will sozialpolitisch mitmischen in der Hansestadt. Um miteinander ins Gespräch zu kommen hatte Roemer zum Neujahrsempfang Vertreter der Ratsfraktionen eingeladen.
„Wir sind einer der größten Vereine der Stadt und auch kreisweit in nahezu jedem Ort vertreten“, stellte er den SoVD noch einmal kurz vor. „Und jünger, als mancher denkt, denn mehr als die Hälfte unserer Mitglieder sind zwischen 50 und 70 Jahren alt.“ Als politisch unabhängiger Verband setze sich der SoVD auf allen Ebenen für sozialpolitische Gerechtigkeit ein und gehe dafür auch schon mal auf die Straße – wie etwa beim Equal-Pay-Day. Vor allem aber biete er seinen Mitgliedern Rechtsberatung in sozialpolitischen Fragen an. „Und das bis hin zur Klage“, erklärte er. Auch in Lüneburg sei man aktiv. Ein Thema, das Roemer gern anpacken möchte, ist die Barrierefreiheit der Hansestadt. „Unsere Aufgabe ist es, sozial mitzudenken, anzumahnen und in der Arbeit gegenseitig zu unterstützen.“
Diese Einschätzung konnten die Politiker nur teilen. Jule Grunau (Grüne), Bürgermeisterin und Ratsvorsitzende, betonte: „Wir müssen alle an einem Strang ziehen und miteinander im Gespräch bleiben, um das Beste für unsere Stadt zu ermöglichen.“ Sie dankte den SoVD-Mitgliedern dafür, dass sie sich sozial engagieren und erklärt: „Ich freue mich auf Ihren Input.“
Bürgermeisterin Hiltrud Lotze (SPD) betonte, der SOVD sei als „unglaublich großer Verband ein wichtiger Gesprächspartner“ für die Politik. Als Beispiel führte sie die Mobilitätswende an, die von vielen Seiten betrachten werden müsse. Frank Soldan von der FDP erklärte, dass er die Informationen, die er bei dieser Veranstaltung mitnehme, gut gebrauchen könne. Rettmers Ortsvorsteherin Carmen Maria Bendorf (SPD) dankte für das ehrenamtliche Engagement: „Nur Menschen, die ehrenamtlich arbeiten, können andere dafür begeistern.“ Sie stehe auch außerhalb des Neujahresempfanges jederzeit für ein Gespräch bereit.
Ortsvorsitzender Joachim Roemer war erfreut von der positiven Resonanz. „Das ist ein guter Anfang für unsere künftige Zusammenarbeit. “
Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht helfen Betroffenen und AngehörigenNicht nur für ältere Menschen wichtig

Niemand befasst sich gern mit den Themen Krankheit und Tod. Doch seit der Corona-Pandemie ist das alles viel näher gerückt. Kein Wunder also, dass bei der Info-Veranstaltung des SoVD-Lüneburg zu den Themen Vorsorgevollmacht, Patienten- und Betreuungsverfügung kein Stuhl frei blieb. Über 50 Menschen jeden Alters waren gekommen, um zu hören, wie man sich auf die einst so fern gedachte Situation vorbereiten kann.
„Es ist die erste Veranstaltung seit Corona uns lahm gelegt hat“, begrüßte der neue Vorsitzende Joachim Roemer seine Mitglieder und Gäste. „Doch es gibt eine Menge sozialer Fragen und Probleme, mit denen wir uns noch befassen möchten.“
Referentin des Nachmittages im „Hägfeld“ war die Geschäftsstellenleiterin des SoVD-Kreisverbandes Lüneburg-Lüchow, Beate Lockemann. Sie erklärte die Unterschiede zwischen den drei Papieren, die jeder haben sollte, welche rechtlichen Möglichkeiten bestehen und worüber sich jeder intensiv Gedanken machen sollte. Vor allem aber betonte sie: „Es nutzt niemanden, wenn Sie eine detailliert formulierte Verfügung haben, aber niemand davon weiß“, machte sie deutlich. „Reden Sie darüber: In der Familie, mit Ihrem Hausarzt, mit Freunden und tragen Sie ein Kärtchen in der Brieftasche.“
In der Betreuungsverfügung kann man dem Gericht bestimmte Personen als Betreuer vorschlagen. Mit der Vorsorgevollmacht kann jeder selbst Personen seiner Wahl bevollmächtigen und so die amtliche Bestellung eines Betreuers verhindern. Beides kommt nur dann zum Tragen, wenn man langfristig geschäftsunfähig ist.
Eine Patientenverfügung dagegen regelt, wie man vor allem am Lebensende, wenn man sich möglicherwiese nicht mehr artikulieren kann, medizinisch versorgt oder eben nicht versorgt werden möchte. „Je genauer die Anweisungen sind, desto einfacher ist es sowohl für den Arzt als auch für die Angehörigen, in Ihrem Sinne zu entscheiden“, erklärte Beate Lockemann.
Sie nahm sich Zeit für die Fragen der Zuhörer und half auch bei konkreten Fragen weiter.
Die drei Papiere kann man selbst aufsetzen, mit Hilfe eines Anwaltes, oder Notares und mit dem SoVD. Infos auch unter der Nummer 04131-24 02 11 oder per E-Mail an: info.lueneburg@sovd-nds.de
Die Mitglieder kennenlernenErste Veranstaltung bereits im September

Joachim Roemer ist 66 Jahre alt und wohnt in Adendorf. „Meine Frau ist dort im Ortsverband aktiv und so habe ich auch schon einige Erfahrung mit dem SoVD“, sagt Roemer. Als die Kreisvorsitzende Elfi Rosin ihn ansprach, ob er Interesse habe, den Lüneburger Ortsverband zu übernehmen, setzte er sich mit dem restlichen Vorstand zusammen. „Wir haben uns hier beschnuppert und als wir dachten, das könnte klappen, hat der Landesverband mich eingesetzt“, erläutert Roemer. Denn eine Jahreshauptversammlung, bei der er hätte gewählt werden können, war bislang nicht möglich.
Joachim Roemer ist in der Öffentlichkeit nicht unbekannt: Er arbeitete beim Landesamt für Regionale Landentwicklung, kennt Verwaltungen, Strukturen und Gesichter in den Behörden. Auch die Verbandsarbeit ist ihm geläufig, denn er ist seit Jahren Präsident des Landesverbandes Niedersächsischer Gartenfreunde.
„Für mich ist es jetzt wichtig, die Mitglieder im SoVD-Ortsverband Lüneburg kennen zu lernen“, sagt er. „Ich kenne hier ja kaum jemanden, die Kontakte müssen erst aufgebaut werden.“ Bislang beschränkt sich das auf Newsletter per E-Mails und analoger Post. Doch der Vorstand hofft, dass es schon bald wieder echte Termine geben wird. Los geht es am 18. September mit dem Stadtteilfest Kaltenmoor. Dabei kann Roemer nicht nur seine Mitglieder besser kennenlernen, sondern auch den SoVD wieder in der Öffentlichkeit darstellen. Etwas, das ihm ebenfalls wichtig ist. "Nur gemeinsam können wir etwas auf die Beine stellen", sagt Roemer.
Eine etwas andere Art von Öffentlichkeitsarbeit hat das Vorstandsteam bereits umgesetzt: „Wir haben nach 25 Jahren das Büro in der Lünertorstraße renoviert“, berichtet Roemer. Jetzt prangt das neue Logo an der Tür, das Schaufenster ist mit den modernen Plakaten des SoVD gestaltet und die Innenräume haben einen neuen Anstrich bekommen. „Leider können wir die Barrierefreiheit hier nicht gewährleisten, aber immerhin hat der Vermieter das WC saniert, so dass es jetzt besser zugänglich ist“, berichtet Günter Paul. Auch ein stabiles Geländer an der Treppe soll helfen, das Büro leichter zu erreichen.
Der Ortsverband schaut zuversichtlich in Zukunft: Statt der 75-Jahr-Feier wird es im kommenden Jahr eine 77-Jahr-Feier geben. (cm)
