Kreisvorstand aktuell
Im Kampf für soziale Gerechtigkeit gut aufgestellt
Beate Lockemann hatte eigentlich nie vorgehabt, sich ausgerechnet auf Sozialrecht zu spezialisieren. Doch heute kann sie sich gar nichts anderes mehr vorstellen, denn: „Ich helfe gerne Menschen.“ Die 55-Jährige hatte ursprünglich Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte gelernt und anschließend Jura studiert. „Dann wurde mein BAföG eingestellt und ich musste irgendwie Geld verdienen.“ Der SoVD-Landesverband suchte damals eine Sekretärin und so kam sie das erste Mal in Kontakt mit dem Sozialrecht. Ihre Kollegen und Vorgesetzten waren wohl recht beeindruckt von ihr: „Sie sagten, ich solle wiederkommen, wenn ich das Examen habe“, schmunzelt Beate Lockemann. „Und das habe ich getan.“
Sie erinnert sich noch gut an ihren ersten Tag: „Ich bekam eine Akte vor die Nase und wusste von nichts.“ Dann wurde ein Kollege lange krank und sie musste ins kalte Wasser springen. Nach relativ kurzer Zeit wurde sie Geschäftsstelleleiterin und wurde so das Gesicht des SoVD-Beratungszentrums in Lüneburg. Von Anfang an machte sie Klageverfahren, denn das ist es, was ihr liegt und was sie liebt.
„Ich kann mit meiner Arbeit Leute durch das Dickicht des sozialen Netzes lotsen und ihnen helfen zu ihrem Recht zu kommen“, erklärt sie ihre Motivation. „Hier geht es um existenzielle Bedürfnisse und nicht um einen Nachbarschaftsstreit oder eine Scheidung.“
Frank Sobottka dagegen hatte immer schon ein Neigung zum Sozialen. „Schon im Studium habe ich mich für sozialrechtliche Belange interessiert“, sagt er. Er war in Nordrhein-Westfalen bei einer Gewerkschaft aktiv und davor betreute er für die Bundesagentur für Arbeit die Werkstätten für behinderte Menschen. „Als meine erste Tochter geboren wurde, wollte ich wieder in die heimatlichen Gefilde nach Norddeutschland“, erinnert er sich. Dank eines Tipps von einem Kollegen bewarb er sich beim SoVD und wurde prompt eingestellt. Zunächst war er Sozialberater in Uelzen und kam 2006 schließlich als Regionalleiter nach Lüneburg.
Die beiden Experten für Sozialrecht sind sich einig: In den letzten 25 Jahren sei es sehr viel schwieriger geworden zu seinem Recht zu kommen. „Man merkt sehr deutlich, dass Behörden und Institutionen versuchen, nicht zahlen zu müssen“, sagt Beate Lockemann. Früher konnte man noch einfach anrufen und Sache klären. Das wünscht sie sich zurück. „Heute ist alles viel formeller und die Menschlichkeit ist verloren gegangen.“ Gerade deshalb sei der SoVD eine so gute Sache: „Wir sind breit aufgestellt und haben eine solide ehrenamtliche Basis.“
Lüneburg steht für ein soziales Miteinander
Die kleine Helene ist mutig: Sie setzt sich die schwarze Augenbinde auf, schnappt sich den Blindenstock und tastet sich durch den Hindernis-Parcours. Sie ist eine von mehreren tausend großen und kleinen Besuchern, die an diesem 1. Aktionstag „Inklusion und Vielfalt“ den Weg in die Lüneburger Innenstadt finden. Mehr als 25 sozial engagierte Vereine und Verbände unter Federführung von SoVD und Lebenshilfe präsentierten sich und luden zu Spielen und Gesprächen ein. Allen voran der SoVD-Kreisverband Lüneburg und die SoVD-Ortsverbände Adendorf, Gellersen und Lüneburg. Dazu gab es ein buntes Bühnenprogramm.
„Mit einander Barrieren abbauen“ war das Motto, das die Redner auf der Bühne immer wieder zitierten und genau das funktionierte an diesem Erlebnissonntag: Die Menschen kamen miteinander ins Gespräch und konnten an verschiedenen Stationen auch selbst testen, wie es ist, wenn man beispielsweise im Rollstuhl sitzt oder nicht richtig sehen kann.
„Der Tag hat uns alle begeistert“, freute sich SoVD-Kreisvorsitzender Joachim Roemer. „Für uns als Steuerungsgruppe aus Engagierten der Lebenshilfe, des Paritätischen, der AWO, des Kreissportbunds und des SoVD war es fantastisch, dass 25 Verbände und Organisationen an diesem Tag auf den Lüneburger Marktplatz gekommen waren.“ Sie alle hätten gezeigt, wie viele Menschen sich für Inklusion und Teilhabe engagieren und den Betroffenen eine Stimme geben. „Mit der Lüneburg Marketing und dem Lüneburger City Management hatten wir die Verantwortlichen in der Hansestadt an unserer Seite“, so Roemer. „Mit ihrer Unterstützung werden wir auch in Zukunft zeigen, dass Lüneburg für ein soziales Miteinander steht.“
An den Ständen des SoVD standen vor allem Spaß und Information im Vordergrund. Ob es nun beim Drehen des bunten Glücksrades beim Kreisverband ging oder um die Luftballons beim Ortsverband Lüneburg – stets standen Groß und Klein Schlange. An den Luftballons hing die Karte „Ich wünsche mir ein barrierefreies Lüneburg“ und hunderte davon stiegen in den Himmel über dem Rathausplatz. Während die Kleinen immer wieder mit aller Kraft am Glücksrad drehten, nahmen die Erwachsenen auch gern die Chance wahr, mit den Juristen und Sozialberatern des SoVD-Beratungsbüros zu sprechen, die ebenfalls mit dabei waren.
„Die Zusammenarbeit von Kreisverband und Ortsverbänden und das Engagement der Mitarbeiter aus der Geschäftsstelle an diesem Nachmittag zeigt unsere Stärken im SoVD“, zeigte sich Roemer begeistert. „Wir können stolz darauf sein, zu den drei größten Ausstellern an diesem Nachmittag zu gehören.“
Das Interesse der Besucher war trotz zwischenzeitlicher Regengüsse sehr groß. Mehrere Tausend Menschen waren an diesem Nachmittag in die Lüneburger Innenstadt gekommen. Auch Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch ließ es sich nicht nehmen, mit den Veranstaltern ins Gespräch zu kommen. Die Verwaltungschefin ist sich sehr wohl bewusst, dass die Lüneburger Innenstadt keineswegs barrierefrei ist, allerdings gibt es dafür auch einen guten Grund: „Wir haben immer wieder Diskussionen mit dem Denkmalschutz“, erklärte sie. „Es ist ein langsamer Prozess, aber es bewegt sich etwas.“ Umso mehr freue sie sich über den Aktionstag, der dazu beitrage, das Thema in den Köpfen zu bewegen.
Mit dem Lob für den Aktionstag war sie nicht allein: Viele Besucher lobten das vielfältige Angebot und auch die Aussteller waren begeistert von der Resonanz an diesem Nachmittag. Sie sind sich einig: Der Aktionstag muss unbedingt wiederholt werden.
Miteinander Barriere abbauen
Erlebnissonntag am 5. Mai zum Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit BehinderungenIntegration und Vielfalt erleben in Lüneburg
Lüneburg zeigt sich inklusiv und vielfältig – eine ganze Anzahl von Organisationen präsentieren sich anlässlich des Erlebnissonntages am 5. Mai in der Lüneburger Innenstadt. Zentrales Augenmerk liegt dabei auf Inklusion und Barrierefreiheit. Barrierefreiheit ist essentiell, damit alle gleichberechtigt am Leben teilhaben können. Jedoch bestimmen viele Barrieren den Alltag. Neben Behinderungen, geistig wie körperlich, gibt es auch soziale Barrieren, durch Sprache, das gesellschaftliche Umfeld, berufliche oder finanzielle Einschränkungen. Die Besucher*innen erwartet ein buntes Programm mit vielen Informationsständen und Mitmach-Aktionen, um auf diese Barrieren aufmerksam zu machen - für ein selbstbestimmtes Leben ohne Barrieren.
Neben den Aktionen zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen laden die Lüneburger Einzelhändler ein, nach Herzenslust zu schoppen. Attraktiven Angebote locken am 5. Mai von 13 bis 18 Uhr in die Läden der Stadt. Darüber hinaus lassen die Lüneburger Marktbeschicker mit frischem Obst und Gemüse, schmackhaften Käse- und Fleischspezialitäten sowie herrlichen Blumen die Herzen auf dem Marktplatz höherschlagen.
Barrieren gehen uns alle an: Eine Umfrage von Aktion Mensch hat ergeben, dass 65 Prozent der Menschen in bestimmten Lebens- oder Alltagssituationen auf Barrieren stoßen. Menschen mit Behinderungen sind häufiger von Barrieren betroffen. Sie nehmen Barrieren im Alltag und deren beeinträchtigende Wirkung deutlich häufiger wahr als Menschen ohne Behinderung. So vielfältig wie Barrieren sein können, so vielfältig ist auch das Angebot von Organisationen, den betroffenen Menschen zu helfen und diese zu beraten und zu unterstützen.
Auf die Interessierten warten interessante Gespräche, Rolli-Parcours, E-Bike-Tandems und Jenga-Outdoor, das Paul-Gerhardt-Mobil, den Inklusionsanhänger des Kreissportbundes, die Rock- und Pop-Werkstatt und das Wortkollektiv des inklusiven Bildungszentrums DÜNE, Mitmach-Aktionen der Mal/Kreativgruppe der Lebenshilfe Lüneburg-Harburg – alles „Gepfeffert und gesalzen“ vom Seniorenkabarett Lüneburg und viele Informationsstände rund um das Thema Inklusion und Vielfalt.
Veranstaltet wird der Erlebnis-Sonntag gemeinsam von der Lüneburg Marketing GmbH (LMG) und dem Lüneburger Citymanagement (LCM) mit Unterstützung von: Lebenshilfe Lüneburg-Harburg, Sozialverband Deutschland-SoVD, Kreisverband Lüneburg-Lüchow, AWO, Der Paritätische und der KreisSportBund Lüneburg e.V.
Gedenken an Opfer von Krieg und Gewalt
Seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine am 22. Februar 2022 hat der Volkstrauertag wieder an Bedeutung gewonnen. Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft sind plötzlich nicht mehr Tausende von Soldaten aus den ersten beiden Weltkriegen, sondern sehr konkret Menschen aus der Gegenwart.
Der Tag geht auf die Gründung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge im Jahre 1919 zurück. Zwei Jahre zuvor hatte sich der Bund der Kriegsteilnehmer und Kriegsbeschädigten – ab 1918 Reichsbund - gegründet, aus dem der heutige Sozialverband Deutschland (SoVD) hervorgegangen ist. Diese enge Verbindung ist Anlass, dass auch der SoVD bis heute an vielen Gedenkveranstaltungen.
In diesem Jahr legten die Beisitzerin des Ortsverbandes Lüneburg Gudrun Scheel und der frühere Ortsvorsitzende Peter Pabst im Beisein von Kreisvorsitzendem Joachim Roemer bei der zentralen Gedenkveranstaltung des Volksbundes, der Hansestadt Lüneburg und des Landkreises Lüneburg am Ehrenmal auf dem Lüneburger Zentralfriedhof einen Kranz nieder. In vielen anderen Ortsverbänden in den Landkreisen Lüneburg und Lüchow-Dannenberg gedachten SoVD-Mitglieder ebenfalls den Opfern von Gewalt.
In Adendorf und Erbstorf legten die Adendorfer Ortsvorsitzenden Steven und Cortina Göbel und in Embsen Ortsvorsitzende Carmen-Maria Bendorf und ihre Stellvertreterin Carina Karbowskis Kränze nieder, in Dannenberg Ortsvorsitzender Helmut Hennig und Schriftführerin Margret Hennig und in Neetze der stellvertretende Vorsitzende Ulrich Krönke und Schatzmeister Dieter Harneit. Auch der Ortsverband Deutsch Evern-Wendisch Evern legte einen Krank nieder. In anderen Ortsverbänden, wie beispielsweise in Mlebeck, beteiligte sich der SoVD an den Kosten für die Kränze.
Mit den Abgeordneten auf Tuchfühlung
„Der eintägige Besuch war von der Landtagsverwaltung vor Ort gut organisiert“, freute sich Roemer. „In einem modern ausgestatteten Besucherraum erhielten wir einen Einblick in die Landtagswahlen und die Zusammensetzung des Parlaments sowie über die politische Arbeit der Abgeordneten.“ Eine Stunde lang durften die Besucher dann hautnah das politische Geschehen im Plenarsaal verfolgen. „Das war schon eine besondere Atmosphäre“, so Roemer. „Anders, als bei Berichten über Landtagsdebatten im Fernsehen, hatten wir einen Überblick über die Abgeordnetenbänke und konnten die Abgeordneten während der Debatten und den politischen Entscheidungen verfolgen.“
Höhepunkt des Tages war eine lebhafte Diskussionsrunde mit den Abgeordneten Philipp Meyn (SPD), Detlev Schulz-Hendel (Bündnis90/Die Grünen) und Anna Bauseneick (CDU). Im Vordergrund standen für die Besucher wichtige Themen wie der Ausbau der A39, eine bessere Fährverbindung Darchau-Neu Darchau und die Vorteile einer Bahntrasse Hannover-Hamburg. Doch auch soziale Themen wurden angesprochen, wie etwa die Barrierefreiheit bei öffentlichen Einrichtungen und die Laufzeit von Verfahren, wenn es um berechtigte Sozialleistungen geht. „Wir baten die Abgeordneten, sich für ein Sozial- und Seniorenticket einzusetzen, das im Preis deutlich unter dem 49-Euro-Ticket liegt und im Hamburger Verkehrsverbund HVV in der Hansestadt und in Niedersachsen erhältlich ist-
Marit Wulf, Leiterin der Besuchergruppe, äußerte sich positiv über den Besuchstag: "Wir sind sehr dankbar für die herzliche Aufnahme durch Philipp Meyn und die Möglichkeit, den Landtag aus nächster Nähe kennenzulernen“, sagte sie. „Die Diskussion mit den Abgeordneten war äußerst aufschlussreich und hat uns gezeigt, wie wichtig es ist, sich aktiv an politischen Prozessen zu beteiligen." Die Zeit bis zur Rückfahrt nutzten viele Teilnehmer zu einem Besuch der benachbarten Markhalle. Das Ergebnis für Roemer: „Die Fahrt hat uns darin bestärkt, künftig mehr ortsverbandsübergreifende Veranstaltungen im SoVD-Kreisverband Lüneburg-Lüchow anzubieten.“
Ein Wunschzettel für den Abgeordneten
Sonja Hardt und Joachim Roemer informierten den Landtagsabgeordneten über die Struktur, Aufgaben und Ziele des SoVD und über die Arbeit des Ortsverbandes. „Wir haben ausführlich darüber diskutiert, dass sich viele Menschen ihre Ansprüche in sozialen Bereichen und der Rente erstreiten müssten“, berichtete Roemer. Das landesweit über 46 Millionen Euro mit Unterstützung der Beratungszentren in Niedersachsen erstritten wurden, sei einerseits ein Beweis für die gute Arbeit des SoVD. Andererseits sei es aber ein Armutszeugnis für den Sozialstaat, da es sich hierbei um legitime Ansprüche der Betroffenen gehe.
„Wir haben Pascal Mennen gebeten, sich gemeinsam mit anderen Abgeordneten für die Rechte der Betroffenen und für gerechtere Lösungen einsetzt“, so Roemer weiter. Vor allem die lange Verfahrensdauer müsse deutlich verkürzt werden.
Um Unterstützung wurde Pascal Mennen auch bei der Einführung eines Sozialtickets zum 49-Euro-Ticket gebeten. Da die bisherigen günstigeren Abos auslaufen, würden viele finanziell schwächere Menschen durch das Deutschlandticket benachteiligt. „Es kann nicht sein, dass im HVV-Verbund Einwohner in Hamburg ein Sozialticket beantragen könnten, das gleiche in Niederachsen aber nicht möglich ist.“
Als früherer Lehrer kennt Pascal Mennen die Strukturen der niedersächsischen Schulen. Deshalb diskutierten Sonja Hardt und Joachim Roemer mit ihm auch darüber, wie der SoVD soziale Themen in Schulklassen vermitteln zu können. Pascal Mennen sagte zu, dass er jederzeit angesprochen werden könne.
Beste Laune bei Alt und Jung
Handball verbindet Alt und Jung. Mit mehr als 200 Handballbegeisterten machten sich die Ortsverbände des SoVD-Kreisverbandes Lüneburg-Lüchow mit Gästen der Lebenshilfe und der Jugendmannschaften mehrerer Handballvereine auf den Weg nach Hannover zum Bundesliga-Handballspiel des TSV Hannover-Burgdorf gegen MT Melsungen. Möglich wurde das durch den SoVD-Landesverband, der als Sozialpartner der Hannoveraner „Recken“ 2000 Karten bereitgestellt hatte und auch die Kosten für die Busse übernahm.
Mit dem Aktionstag wollte der Landesverband nach den Jahren der Pandemie wieder durchstarten. Das war ihm gelungen. Die ZAG-Arena verzeichnete an diesem Tag mit über 9100 Besuchern einen Zuschauerrekord.
Organisiert von den Ortsverbänden Adendorf, Dannenberg, Gellersen, Katemin und Lüneburg hatten sich vier voll besetzte Busse auf den Weg in die Landeshauptstadt gemacht. Von 8 bis 80 reichte das Alter der Teilnehmer – Mitglieder aus den Ortsverbänden sowie von der Lebenshilfe Lüneburg-Harburg und den Jugendmannschaften der Handballvereine in Adendorf-Scharnebeck, Bleckede, Dannenberg, Gellersen und Lüneburg mit Trainern und Betreuern.
An Bord der Busse informierten Margret Hennig (OV Dannenberg) und Stephan Cardinahl (OV Katemin), Michaela Meyer (OV Gellersen), Gudrun Scheel sowie Joachim Roemer (beide OV Lüneburg) die Teilnehmer über die Leistungen des Sozialverbandes und warben für eine Mitgliedschaft.
In der Halle nutzte Landesgeschäftsführer Dirk Kortylak die Halbzeitpause, um gemeinsam mit Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil für den Niedersächsischen Inklusionspreis zu werben. Diesen loben der Sozialverband Deutschland (SoVD) in Niedersachsen und der LandesSportBund (LSB) Niedersachsen gemeinsam aus.
Die Teilnehmer sahen ein spannendes Handballspiel mit einem gerechten Unentschieden. Sicher und zufrieden wurden alle von den Busunternehmen wieder nach Hause gebracht.
"Ich bin überzeugt, dass wir gut zusammen arbeiten werden"
Der SoVD-Kreisverband hat einen neuen, deutlich verjüngten Vorstand: Während der Kreisverbandstagung wählten die Delegierten Joachim Roemer (67) aus Adendorf zu ihrem neuen ersten Vorsitzenden. Er löst nach 16 Jahren Elfi Rosin ab, die aus gesundheitlichen Gründen nicht wieder antrat. Zweite Kreisvorsitzende sind Claudia Misiek und Stephan Cardinahl. Schatzmeister bleibt Frank Sobottka, neue Stellvertreterin ist Sonja Hardt. Neue Schriftführerin ist Margret Hennig, die von Mona Ferber vertreten wird. Frauensprecherin bleibt Brunhilde Ernst, die als Stellvertreterin Ulrike Böckmann zur Seite bekommen hat.
Damit sind im neuen Vorstand Mitglieder aus beiden Landkreisen vertreten. „Ich bin überzeugt, dass wir gut zusammenarbeiten werden“, sagte Roemer nach der Wahl. „Wir wollen künftig vermehrt jüngere Zielgruppen ansprechen und die Arbeit in den Ortsverbänden unterstützen.“ Denn die ehrenamtliche Arbeit vor Ort seien das Herzstück des SoVD. Gleichzeitig möchte er die Wahrnehmung des SoVD als politische Kraft stärken und mit der Politik zusammenarbeiten.
In ihrem letzten Bericht zog die scheidende Kreisvorsitzende ein positives Resümee aus ihrer Arbeit. „Jetzt ist es an der Zeit einmal Danke zu sagen“, betonte sie. „Dank an all diejenigen, die ihr Wissen, ihre Arbeit und ihre Zeit zum Wohle von Menschen eingesetzt haben.“ Sie hinterlässt einen gesunden Kreisverband mit rund 9000 Mitgliedern und soliden Finanzen, wie auch Schatzmeister Frank Sobottka in seinem Bericht bestätigte. Er dankte Elfi Rosin für die gemeinsame Zeit und die vielen vertrauensvollen Gespräche. „Ich hoffe, wir bleiben in Verbindung.“
Frauensprecherin Brunhilde Ernst berichtete von der Arbeit der Kreisfrauengruppe, wo Ideen entwickelt und Wünsche gesammelt worden seien. „Die schlimmste Coronazeit konnten wir ganz gut mit Videokonferenzen überbrücken“, sagte sie nicht ohne Stolz.
Auch die Geschäftsstelle mit dem Beratungsbüro war dank der Technik während der gesamten Pandemieerreichbar. „Die Verfahrenszahlen sind trotz Corona teilweise noch gestiegen“, sagte Geschäftsstellenleiterin Beate Lockemann. Es werde für die Menschen immer schwieriger, sich in dem sozialen Dschungel zurecht zu finden. „Hinter jedem Verfahren steht auch ein menschliches Schicksal“, machte sie deutlich.
Ein großes Dankeschön für die vielen Mitstreiter
Bei der Drillingsfeier im Glockenhaus ging es nicht nur um die Kreisverbandstagung und den 77. Geburtstag des Ortsverbandes Lüneburg. Es ging auch darum, denjenigen zu danken, die sich besonders eingesetzt haben oder still im Hintergrund ihre Arbeit gemacht haben.
Allen voran Elfi Rosin, die an diesem Tag ihren Abschied nahm. Sie hat den Kreisverband als Vorsitzende durch 16 Jahre geführt, in die unter anderem auch die Fusion der Kreisverbände Lüneburg und Lüchow fielen. „Es war mir immer eine Freude, dass wir diese Zeit gemeinsam gestalten konnten“, sagte Regionalleiter Frank Sobottka, der seine Stelle gleichzeitig mit Elfi Rosin angetreten hatte. Er erinnerte an die ersten Tage und wie Elfi Rosin von der Kreisvorsitzenden immer weiter aufgestiegen sei und heute stellvertretende Landesvorsitzende und Mitglied im Bundesvorstand sei. „Wir hatten viele Mitstreiter im Kreisvorstand, aber wir beide haben immer gemeinsam gearbeitet“, so Sobottka. „Ich hoffe, dass wir weiterhin in Verbindung bleiben.“
Landesgeschäftsführer Dirk Swinke ließ es sich ebenfalls nicht nehmen, die scheidende Kreisvorsitzende zu ehren. „Ich schätze Deine offene Ansprache und erinnere mich gern an unsere Telefonate vor entscheidenden Sitzungen“, sagte Swinke. Er dankte Elfi Rosin für ihre „viele Arbeit“ und überreichte ihr eine Ehrenurkunde für ihren unermüdlichen Einsatz.
Außerdem hatten noch viele Ortsverbände zusammen gelegt, um ihrer scheidenden Vorsitzenden ein schönes Abschiedsgeschenk zu machen.
Mit großem Dank und einem Blumenstrauß wurden auch alle ehemaligen Mitglieder des Kreisvorstandes bedacht.
Bei der Kreisverbandstagung wurden vier Mitglieder für kontinuierliches ehrenamtliches Arbeiten geehrt: Allen voran Claus-Dieter Schmidt, der für 20 Jahre die Anstecknadel „Ehrenschild“ samt Urkunde bekam, gefolgt von Elfi Rosin mit 15 Jahren sowie Stephan Cardinahl und Edith Ehlers für fünf Jahre.
Einen Dank und einen Blumenstrauß gab es an diesem Tag auch für die Mitarbeiter im Büro, die nicht nur ihre Arbeit erledigen, sondern auch immer für die Ehrenamtlichen ansprechbar sind.
Gemeinsam gegen soziale Kälte
Joachim Roemer forderte den Abgeordneten auf, politische Entscheidungen für die Menschen nachvollziehbar zu gestalten. Vieles sei nicht mehr nachvollziehbar, wie etwa die Energiepreispauschale von 300 Euro, die für alle gleich hoch sei, ganz gleich ob wirtschaftlich gut oder schlecht gestellt. Oder wie sich ein 49 Euro Ticket bemessen werden und warum es nicht flächendeckend einen Sozialrabatt gebe.
Ebenso wünschten sich die Kreisvorstandsmitglieder, dass Entwicklungsziele der Politik klarer formuliert würden. Dabei ging es vor allem um die Versorgung im ländlichen Raum in Sachen öffentlicher Nahverkehr und Arztversorgung.
Ein weiterer Themenblock waren die vielen Fälle, in denen sich die Mitglieder des SoVD ihr Recht vor den Sozial- und Arbeitsgerichten erstreiten müssten. Stephan Cardinahl erläuterte, dass er als ehrenamtlicher Richter am Sozialgericht oft über Fälle mitverhandeln müsste, die fünf oder sechs Jahre zurücklägen. Die Politik müsse hier die Weichen stellen, dass die zuständigen Stellen Entscheidungen nicht zu Lasten der Betroffenen „aussitzen“ könnten.
Jakob Blankenburg zeigte viel Verständnis für die Anliegen des SoVD und versprach, die Themen mit nach Berlin zu nehmen und sich für sozialverträgliche Lösungen einzusetzen. Er begrüßte das Engagement und betonte, wie wichtig soziale Arbeit gerade in der heutigen Zeit seien.
Gemeinsam überlegten die drei im kommenden Jahr einen Besuch in Berlin zu organisieren, damit sich SoVD-Mitglieder vor Ort über die Arbeit im Bundestag informieren könnten.