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Kreisvorstand aktuell

Gedenken an Opfer von Krieg und Gewalt

Seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine am 22. Februar 2022 hat der Volkstrauertag wieder an Bedeutung gewonnen. Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft sind plötzlich nicht mehr Tausende von Soldaten aus den ersten beiden Weltkriegen, sondern sehr konkret Menschen aus der Gegenwart.

Der Tag geht auf die Gründung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge im Jahre 1919 zurück. Zwei Jahre zuvor hatte sich der Bund der Kriegsteilnehmer und Kriegsbeschädigten – ab 1918 Reichsbund - gegründet, aus dem der heutige Sozialverband Deutschland (SoVD) hervorgegangen ist. Diese enge Verbindung ist Anlass, dass auch der SoVD bis heute an vielen Gedenkveranstaltungen.

In diesem Jahr legten die Beisitzerin des Ortsverbandes Lüneburg Gudrun Scheel und der frühere Ortsvorsitzende Peter Pabst im Beisein von Kreisvorsitzendem Joachim Roemer bei der zentralen Gedenkveranstaltung des Volksbundes, der Hansestadt Lüneburg und des Landkreises Lüneburg am Ehrenmal auf dem Lüneburger Zentralfriedhof einen Kranz nieder. In vielen anderen Ortsverbänden in den Landkreisen Lüneburg und Lüchow-Dannenberg gedachten SoVD-Mitglieder ebenfalls den Opfern von Gewalt.

In Adendorf und Erbstorf legten die Adendorfer Ortsvorsitzenden Steven und Cortina Göbel und in Embsen Ortsvorsitzende Carmen-Maria Bendorf und ihre Stellvertreterin Carina Karbowskis Kränze nieder, in Dannenberg Ortsvorsitzender Helmut Hennig und Schriftführerin Margret Hennig und in Neetze der stellvertretende Vorsitzende Ulrich Krönke und Schatzmeister Dieter Harneit. Auch der Ortsverband Deutsch Evern-Wendisch Evern legte einen Krank nieder. In anderen Ortsverbänden, wie beispielsweise in Mlebeck, beteiligte sich der SoVD an den Kosten für die Kränze.

Mit den Abgeordneten auf Tuchfühlung

„Der eintägige Besuch war von der Landtagsverwaltung vor Ort gut organisiert“, freute sich Roemer. „In einem modern ausgestatteten Besucherraum erhielten wir einen Einblick in die Landtagswahlen und die Zusammensetzung des Parlaments sowie über die politische Arbeit der Abgeordneten.“ Eine Stunde lang durften die Besucher dann hautnah das politische Geschehen im Plenarsaal verfolgen. „Das war schon eine besondere Atmosphäre“, so Roemer. „Anders, als bei Berichten über Landtagsdebatten im Fernsehen, hatten wir einen Überblick über die Abgeordnetenbänke und konnten die Abgeordneten während der Debatten und den politischen Entscheidungen verfolgen.“

Höhepunkt des Tages war eine lebhafte Diskussionsrunde mit den Abgeordneten Philipp Meyn (SPD), Detlev Schulz-Hendel (Bündnis90/Die Grünen) und Anna Bauseneick (CDU). Im Vordergrund standen für die Besucher wichtige Themen wie der Ausbau der A39, eine bessere Fährverbindung Darchau-Neu Darchau und die Vorteile einer Bahntrasse Hannover-Hamburg. Doch auch soziale Themen wurden angesprochen, wie etwa die Barrierefreiheit bei öffentlichen Einrichtungen und die Laufzeit von Verfahren, wenn es um berechtigte Sozialleistungen geht. „Wir baten die Abgeordneten, sich für ein Sozial- und Seniorenticket einzusetzen, das im Preis deutlich unter dem 49-Euro-Ticket liegt und im Hamburger Verkehrsverbund HVV in der Hansestadt und in Niedersachsen erhältlich ist-

Marit Wulf, Leiterin der Besuchergruppe, äußerte sich positiv über den Besuchstag: "Wir sind sehr dankbar für die herzliche Aufnahme durch Philipp Meyn und die Möglichkeit, den Landtag aus nächster Nähe kennenzulernen“, sagte sie. „Die Diskussion mit den Abgeordneten war äußerst aufschlussreich und hat uns gezeigt, wie wichtig es ist, sich aktiv an politischen Prozessen zu beteiligen." Die Zeit bis zur Rückfahrt nutzten viele Teilnehmer zu einem Besuch der benachbarten Markhalle. Das Ergebnis für Roemer: „Die Fahrt hat uns darin bestärkt, künftig mehr ortsverbandsübergreifende Veranstaltungen im SoVD-Kreisverband Lüneburg-Lüchow anzubieten.“

Ein Wunschzettel für den Abgeordneten

Sonja Hardt und Joachim Roemer informierten den Landtagsabgeordneten über die Struktur, Aufgaben und Ziele des SoVD und über die Arbeit des Ortsverbandes. „Wir haben ausführlich darüber diskutiert, dass sich viele Menschen ihre Ansprüche in sozialen Bereichen und der Rente erstreiten müssten“, berichtete Roemer. Das landesweit über 46 Millionen Euro mit Unterstützung der Beratungszentren in Niedersachsen erstritten wurden, sei einerseits ein Beweis für die gute Arbeit des SoVD. Andererseits sei es aber ein Armutszeugnis für den Sozialstaat, da es sich hierbei um legitime Ansprüche der Betroffenen gehe.

„Wir haben Pascal Mennen gebeten, sich gemeinsam mit anderen Abgeordneten für die Rechte der Betroffenen und für gerechtere Lösungen einsetzt“, so Roemer weiter. Vor allem die lange Verfahrensdauer müsse deutlich verkürzt werden.

Um Unterstützung wurde Pascal Mennen auch bei der Einführung eines Sozialtickets zum 49-Euro-Ticket gebeten. Da die bisherigen günstigeren Abos auslaufen, würden viele finanziell schwächere Menschen durch das Deutschlandticket benachteiligt. „Es kann nicht sein, dass im HVV-Verbund Einwohner in Hamburg ein Sozialticket beantragen könnten, das gleiche in Niederachsen aber nicht möglich ist.“

Als früherer Lehrer kennt Pascal Mennen die Strukturen der niedersächsischen Schulen. Deshalb diskutierten Sonja Hardt und Joachim Roemer mit ihm auch darüber, wie der SoVD soziale Themen in Schulklassen vermitteln zu können. Pascal Mennen sagte zu, dass er jederzeit angesprochen werden könne.

Beste Laune bei Alt und Jung

Handball verbindet Alt und Jung. Mit mehr als 200 Handballbegeisterten machten sich die Ortsverbände des SoVD-Kreisverbandes Lüneburg-Lüchow mit Gästen der Lebenshilfe und der Jugendmannschaften mehrerer Handballvereine auf den Weg nach Hannover zum Bundesliga-Handballspiel des TSV Hannover-Burgdorf gegen MT Melsungen. Möglich wurde das durch den SoVD-Landesverband, der als Sozialpartner der Hannoveraner „Recken“ 2000 Karten bereitgestellt hatte und auch die Kosten für die Busse übernahm.

Mit dem Aktionstag wollte der Landesverband nach den Jahren der Pandemie wieder durchstarten. Das war ihm gelungen. Die ZAG-Arena verzeichnete an diesem Tag mit über 9100 Besuchern einen Zuschauerrekord.

Organisiert von den Ortsverbänden Adendorf, Dannenberg, Gellersen, Katemin und Lüneburg hatten sich vier voll besetzte Busse auf den Weg in die Landeshauptstadt gemacht. Von 8 bis 80 reichte das Alter der Teilnehmer – Mitglieder aus den Ortsverbänden sowie von der Lebenshilfe Lüneburg-Harburg und den Jugendmannschaften der Handballvereine in Adendorf-Scharnebeck, Bleckede, Dannenberg, Gellersen und Lüneburg mit Trainern und Betreuern.

An Bord der Busse informierten Margret Hennig (OV Dannenberg) und Stephan Cardinahl (OV Katemin), Michaela Meyer (OV Gellersen), Gudrun Scheel sowie Joachim Roemer (beide OV Lüneburg) die Teilnehmer über die Leistungen des Sozialverbandes und warben für eine Mitgliedschaft.

In der Halle nutzte Landesgeschäftsführer Dirk Kortylak die Halbzeitpause, um gemeinsam mit Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil für den Niedersächsischen Inklusionspreis zu werben. Diesen loben der Sozialverband Deutschland (SoVD) in Niedersachsen und der LandesSportBund (LSB) Niedersachsen gemeinsam aus.

Die Teilnehmer sahen ein spannendes Handballspiel mit einem gerechten Unentschieden. Sicher und zufrieden wurden alle von den Busunternehmen wieder nach Hause gebracht.

"Ich bin überzeugt, dass wir gut zusammen arbeiten werden"

Der SoVD-Kreisverband hat einen neuen, deutlich verjüngten Vorstand: Während der Kreisverbandstagung wählten die Delegierten Joachim Roemer (67) aus Adendorf zu ihrem neuen ersten Vorsitzenden. Er löst nach 16 Jahren Elfi Rosin ab, die aus gesundheitlichen Gründen nicht wieder antrat. Zweite Kreisvorsitzende sind Claudia Misiek und Stephan Cardinahl. Schatzmeister bleibt Frank Sobottka, neue Stellvertreterin ist Sonja Hardt. Neue Schriftführerin ist Margret Hennig, die von Mona Ferber vertreten wird. Frauensprecherin bleibt Brunhilde Ernst, die als Stellvertreterin Ulrike Böckmann zur Seite bekommen hat.

Damit sind im neuen Vorstand Mitglieder aus beiden Landkreisen vertreten.  „Ich bin überzeugt, dass wir gut zusammenarbeiten werden“, sagte Roemer nach der Wahl. „Wir wollen künftig vermehrt jüngere Zielgruppen ansprechen und die Arbeit in den Ortsverbänden unterstützen.“ Denn die ehrenamtliche Arbeit vor Ort seien das Herzstück des SoVD. Gleichzeitig möchte er die Wahrnehmung des SoVD als politische Kraft stärken und mit der Politik zusammenarbeiten.

In ihrem letzten Bericht zog die scheidende Kreisvorsitzende ein positives Resümee aus ihrer Arbeit. „Jetzt ist es an der Zeit einmal Danke zu sagen“, betonte sie. „Dank an all diejenigen, die ihr Wissen, ihre Arbeit und ihre Zeit zum Wohle von Menschen eingesetzt haben.“ Sie hinterlässt einen gesunden Kreisverband mit rund 9000 Mitgliedern und soliden Finanzen, wie auch Schatzmeister Frank Sobottka in seinem Bericht bestätigte. Er dankte Elfi Rosin für die gemeinsame Zeit und die vielen vertrauensvollen Gespräche. „Ich hoffe, wir bleiben in Verbindung.“

Frauensprecherin Brunhilde Ernst berichtete von der Arbeit der Kreisfrauengruppe, wo Ideen entwickelt und Wünsche gesammelt worden seien. „Die schlimmste Coronazeit konnten wir ganz gut mit Videokonferenzen überbrücken“, sagte sie nicht ohne Stolz.

Auch die Geschäftsstelle mit dem Beratungsbüro war dank der Technik während der gesamten Pandemieerreichbar. „Die Verfahrenszahlen sind trotz Corona teilweise noch gestiegen“, sagte Geschäftsstellenleiterin Beate Lockemann. Es werde für die Menschen immer schwieriger, sich in dem sozialen Dschungel zurecht zu finden. „Hinter jedem Verfahren steht auch ein menschliches Schicksal“, machte sie deutlich.

Einen ausführlichen Bericht zum 77-jährigen Bestehen des Ortsverbandes Lüneburg, das gleichzeitig gefeiert wurde, finden Sie hier.

Ein großes Dankeschön für die vielen Mitstreiter

Bei der Drillingsfeier im Glockenhaus ging es nicht nur um die Kreisverbandstagung und den 77. Geburtstag des Ortsverbandes Lüneburg. Es ging auch darum, denjenigen zu danken, die sich besonders eingesetzt haben oder still im Hintergrund ihre Arbeit gemacht haben.

Allen voran Elfi Rosin, die an diesem Tag ihren Abschied nahm. Sie hat den Kreisverband als Vorsitzende durch 16 Jahre geführt, in die unter anderem auch die Fusion der Kreisverbände Lüneburg und Lüchow fielen. „Es war mir immer eine Freude, dass wir diese Zeit gemeinsam gestalten konnten“, sagte Regionalleiter Frank Sobottka, der seine Stelle gleichzeitig mit Elfi Rosin angetreten hatte. Er erinnerte an die ersten Tage und wie Elfi Rosin von der Kreisvorsitzenden immer weiter aufgestiegen sei und heute stellvertretende Landesvorsitzende und Mitglied im Bundesvorstand sei. „Wir hatten viele Mitstreiter im Kreisvorstand, aber wir beide haben immer gemeinsam gearbeitet“, so Sobottka. „Ich hoffe, dass wir weiterhin in Verbindung bleiben.“

Landesgeschäftsführer Dirk Swinke ließ es sich ebenfalls nicht nehmen, die scheidende Kreisvorsitzende zu ehren. „Ich schätze Deine offene Ansprache und erinnere mich gern an unsere Telefonate vor entscheidenden Sitzungen“, sagte Swinke. Er dankte Elfi Rosin für ihre „viele Arbeit“ und überreichte ihr eine Ehrenurkunde für ihren unermüdlichen Einsatz.

Außerdem hatten noch viele Ortsverbände zusammen gelegt, um ihrer scheidenden Vorsitzenden ein schönes Abschiedsgeschenk zu machen.

Mit großem Dank und einem Blumenstrauß wurden auch alle ehemaligen Mitglieder des Kreisvorstandes bedacht.

Bei der Kreisverbandstagung wurden vier Mitglieder für kontinuierliches ehrenamtliches Arbeiten geehrt: Allen voran Claus-Dieter Schmidt, der für 20 Jahre die Anstecknadel „Ehrenschild“ samt Urkunde bekam, gefolgt von Elfi Rosin mit 15 Jahren sowie Stephan Cardinahl und Edith Ehlers für fünf Jahre.

Einen Dank und einen Blumenstrauß gab es an diesem Tag auch für die Mitarbeiter im Büro, die nicht nur ihre Arbeit erledigen, sondern auch immer für die Ehrenamtlichen ansprechbar sind.

Gemeinsam gegen soziale Kälte

Joachim Roemer forderte den Abgeordneten auf, politische Entscheidungen für die Menschen nachvollziehbar zu gestalten. Vieles sei nicht mehr nachvollziehbar, wie etwa die Energiepreispauschale von 300 Euro, die für alle gleich hoch sei, ganz gleich ob wirtschaftlich gut oder schlecht gestellt. Oder wie sich ein 49 Euro Ticket bemessen werden und warum es nicht flächendeckend einen Sozialrabatt gebe.

Ebenso wünschten sich die Kreisvorstandsmitglieder, dass Entwicklungsziele der Politik klarer formuliert würden. Dabei ging es vor allem um die Versorgung im ländlichen Raum in Sachen öffentlicher Nahverkehr und Arztversorgung.

Ein weiterer Themenblock waren die vielen Fälle, in denen sich die Mitglieder des SoVD ihr Recht vor den Sozial- und Arbeitsgerichten erstreiten müssten. Stephan Cardinahl erläuterte, dass er als ehrenamtlicher Richter am Sozialgericht oft über Fälle mitverhandeln müsste, die fünf oder sechs Jahre zurücklägen. Die Politik müsse hier die Weichen stellen, dass die zuständigen Stellen Entscheidungen nicht zu Lasten der Betroffenen „aussitzen“ könnten.

Jakob Blankenburg zeigte viel Verständnis für die Anliegen des SoVD und versprach, die Themen mit nach Berlin zu nehmen und sich für sozialverträgliche Lösungen einzusetzen. Er begrüßte das Engagement und betonte, wie wichtig soziale Arbeit gerade in der heutigen Zeit seien.

Gemeinsam überlegten die drei im kommenden Jahr einen Besuch in Berlin zu organisieren, damit sich SoVD-Mitglieder vor Ort über die Arbeit im Bundestag informieren könnten.